Dieser Artikel erläutert, wie Sie als Raum-Administrator spezielle Einstellungen für Ihren Datenraum festlegen können. Derzeit stehen hier vier Einstellungen zur Verfügung:
- Die Klassifikation für den Datenraum, welche dann auch die Standard-Klassifikation für alle in den Datenraum zukünftig hochgeladenen Dateien ist.
- Wenn benötigt, ein verbindlicher Standard-Ablaufzeitraum in Tagen für alle Dateien im Datenraum, nach dessen Verstreichen Dateien automatisch endgültig gelöscht werden
- Die Dauer, wie lange manuell gelöschte Elemente und frühere Dateiversionen im Papierkorb aufbewahrt werden sollen, bevor sie automatisch endgültig gelöscht werden
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Wer darf die Datenraum-Einstellungen (Klassifikation mit Standardklassifikation, Standardablaufzeitraum von Dateien, Aufbewahrungsdauer für Papierkorb sowie Virenschutz) festlegen?
Nur die Raum-Administratoren des jeweiligen Datenraums dürfen die Datenraum-Einstellungen einsehen und ändern.
Themen dieses Artikels
- Klassifikation eines Datenraums und Standard-Klassifikation für dort neu hochgeladene Dateien festlegen
- Standard-Ablaufzeitraum für alle Dateien eines Datenraums festlegen oder Ablaufdatum von allen Dateien eines Datenraums entfernen
- Aufbewahrungsdauer für Elemente im Papierkorb eines Datenraums festlegen
- Virenschutz für die Dateien eines Datenraums aktivieren
Klassifikation eines Datenraums und Standard-Klassifikation für dort neu hochgeladene Dateien festlegen
Jede Datei in DRACOON besitzt eine Klassifikation, z.B. Aufschluss über den Vertraulichkeitsgrad einer Datei geben kann und bestimmt, ob bei der Freigabe der Datei ein Kennwort festgelegt werden muss (sofern die entsprechende Richtlinie für Freigaben vom Konfigurationsmanager definiert wurde).
Standardmäßig erhalten Datenräume und Dateien in DRACOON die Klassifikation "Intern". Als Raum-Administrator können Sie eine andere Klassifikation für Ihren Datenraum festlegen, die dann auch die neue Standard-Klassifikation für zukünftig in den Datenraum hochgeladene Dateien wird. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, dass Dateien in einem Datenraum mit hochsensiblen Inhalten standardmäßig mit der Klassifikation "Streng vertraulich" versehen werden.
So legen Sie die Klassifikation für einen Datenraum und die Standard-Klassifikation für zukünftig hochgeladene Dateien im Datenraum fest:
- Öffnen Sie den Datenraum, für den Sie die Klassifikation und die Standard-Klassifikation für dort neu hochgeladene Dateien festlegen möchten.
- Klicken Sie rechts neben der Pfadnavigationsleiste auf die Schaltfläche und danach im Menü auf Einstellungen:
- Klicken Sie auf das Auswahlfeld neben Standard-Klassifikation, und wählen Sie die Klassifikation aus, die alle Dateien, die in Zukunft in den Raum hochgeladenen werden, standardmäßig erhalten sollen:
- Die ausgewählte Klassifikation gilt auch für den Datenraum selbst und wird in Listen neben dem Datenraum als Farbsymbol angezeigt, z.B.:
- Die Standard-Klassifikation gilt nur für Dateien, die zukünftig in den Datenraum hochgeladen werden. Bereits im Raum vorhandene Dateien, die früher hochgeladen wurden, behalten ihre bisherige Klassifikation.
- Die Standard-Klassifikation wird nur beim Hochladen von Dateien in den Datenraum zugewiesen. Werden Dateien, die sich bereits in DRACOON befinden, in den Datenraum kopiert oder verschoben, behalten diese ihre bisherige Klassifikation.
- Die Standard-Klassifikation ist nicht bindend: Die Benutzer des Datenraums können die Klassifikation einer Datei nach dem Hochladen beliebig ändern (sofern Sie die Bearbeiten-Berechtigung im Datenraum haben).
Standard-Ablaufzeitraum für alle Dateien eines Datenraums festlegen oder Ablaufdatum von allen Dateien eines Datenraums entfernen
Wenn Sie als Raum-Administrator die Zeit begrenzen wollen, die Dateien in einem bestimmten Datenraum maximal existieren dürfen, können Sie einen Standard-Ablaufzeitraum für alle Dateien im Datenraum festlegen. Alle bereits vorhandenen und zukünftig in den Datenraum hochgeladenen Dateien erhalten dann stets automatisch ein verbindliches Ablaufdatum, das dem von Ihnen vorgegebenen Standard-Ablaufzeitraum entspricht und werden nach dessen Verstreichen automatisch unwiederbringlich aus DRACOON gelöscht.
Beispiel: Sie legen einen Standard-Ablaufzeitraum von 90 Tagen für Dateien im Datenraum fest; alle Dateien im Raum erhalten dann ein individuelles Ablaufdatum, das – ausgehend vom Erstellungsdatum einer jeden Datei – jeweils 90 Tage in der Zukunft liegt.
Bitte beachten Sie vor dem Festlegen eines Standard-Ablaufzeitraums für einen Datenraum:
- Verbindliche Gültigkeit für alle Dateien ohne Ausnahme
Ein für einen Datenraum vorgegebener Standard-Ablaufzeitraum gilt grundsätzlich für alle Dateien im Datenraum – es ist dann nicht mehr möglich, dass bestimmte Dateien im Raum kein Ablaufdatum haben. - Sofortiges Löschen von vorhandenen Dateien, die älter als der neu festgelegte Standard-Ablaufzeitraum sind
Sollte eine Datei bereits länger im Datenraum vorhanden sein als der neu vorgegebene Standard-Ablaufzeitraum (also z.B. schon länger als 90 Tage im obigen Beispiel), wird die Datei als bereits abgelaufen erachtet und umgehend automatisch und unwiederbringlich gelöscht! - Begrenzte Änderungsmöglichkeit des vorgegebenen Ablaufzeitraums für Benutzer
Wenn Sie einen Standard-Ablaufzeitraum für einen Datenraum definiert haben, können Benutzer des Raums das Ablaufdatum nicht mehr von Dateien im Raum entfernen oder weiter in die Zukunft verlegen – sie dürfen jedoch für einzelne Dateien ein Ablaufdatum setzen, das weniger weit in der Zukunft liegt als der Standard-Ablaufzeitraum. Benutzer erhalten beim Zeigen auf das Info-Symbol neben der Ablaufdatumseinstellung einen entsprechenden Hinweis, dass Sie das Ablaufdatum nicht entfernen oder weiter in die Zukunft verlegen können: - Tipp: Informieren Sie alle Datenraum-Benutzer
Weisen Sie am besten alle Benutzer des Datenraums darauf hin, dass Dateien in diesem Datenraum nur x Tage aufbewahrt werden können und danach automatisch gelöscht werden, damit Benutzer nicht durch die plötzliche und unerwartete automatische Löschung abgelaufener Dateien überrascht werden.
So legen Sie einen verbindlichen Standard-Ablaufzeitraum für alle Dateien in einem Datenraum fest:
- Öffnen Sie den Datenraum, für den Sie den Standard-Ablaufzeitraum für Dateien im Raum festlegen möchten.
- Klicken Sie rechts neben der Pfadnavigationsleiste auf die Schaltfläche und danach im Menü auf Einstellungen:
- Klicken Sie im Abschnitt Automatischer Dateiablauf auf die Schaltfläche Ändern.
- Aktivieren Sie die Option Dateien laufen automatisch ab nach, und geben Sie im Feld rechts daneben die Anzahl der gewüschten Tage an, wie lange Dateien maximal im Raum existieren dürfen:
- Der Standard-Ablaufzeitraum hat zur Folge, dass alle Dateien, die bereits länger als die Anzahl der festgelegten Tage im Raum existieren, automatisch unwiederbringlich gelöscht werden. Um auf diese schwerwiegende Tatsache hinzuweisen, zeigt DRACOON eine entsprechende Warnung an. Um zu signalisieren, dass Sie sich der Auswirkung bewusst sind, schieben Sie den Sicherheitsregler ganz nach rechts, und klicken Sie auf Bestätigen.
- Alle Dateien im Datenraum werden automatisch mit einem Ablaufdatum versehen, das – ausgehend vom jeweiligen Erstellungsdatum einer Datei – die Anzahl der vorgegebenen Tage in der Zukunft liegt. Dateien, die älter sind als der vorgegebene Ablaufzeitraum, werden innerhalb der nächsten Minuten automatisch gelöscht und können nicht wiederhergestellt werden.
- Sollten Dateien im Datenraum bereits an Ablaufdatum besitzen, wird dieses durch die neue Vorgabe überschrieben – selbst dann, wenn das bisherige Ablaufdatum der Datei weniger weit in der Zukunft lag als die neue Vorgabe.
- Wenn Sie oben unter Schritt 4 statt der Option Dateien laufen automatisch ab nach die Option Keinen Standard-Ablaufzeitraum für Dateien verwenden aktivieren, erhalten alle Dateien im Raum kein standardmäßiges Ablaufdatum; sollten Dateien im Raum bereits ein Ablaufdatum besitzen, wird dieses entfernt – alle Dateien im Raum bleiben dann also unbegrenzt gespeichert (außer ihnen wird später von einem Benutzer wieder ein individuelles Ablaufdatum zugewiesen).
Aufbewahrungsdauer für Elemente im Papierkorb eines Datenraums festlegen
Jeder Datenraum in DRACOON besitzt einen Papierkorb, in den Dateien und Ordner beim Löschen verschoben werden. Außerdem wird bei jeder Änderung an einer Datei die vorherige Version der Datei im Papierkorb gesichert. Dateien und Ordner lassen sich aus dem Papierkorb wiederherstellen, solange sie dort noch vorhanden sind.
Standardmäßig werden Papierkorb-Inhalte unbegrenzt aufbewahrt. Dies ermöglicht zwar eine Wiederherstellung weit zurückliegender Dateien, kann aber im Laufe der Zeit viel Speicherplatz im Datenraum belegen – dies ist besonders relevant, wenn der zur Verfügung stehende Speicherplatz für den Datenraum begrenzt wurde (die Inhalte des Papierkorbs zählen zum belegten Speicherplatz).
Um den durch Papierkorbinhalte belegten Speicherplatz freizugeben, gibt es drei Möglichkeiten:
1. Leeren des Papierkorbs
2. Gezieltes endgültiges Löschen nicht mehr benötigter Papierkorbinhalte
3. Festlegen einer Aufbewahrungsdauer, nach deren Verstreichen Papierkorbinhalte automatisch gelöscht werden.
So legen Sie die gewünschte Aufbewahrungsdauer für die Papierkorbinhalte eines Datenraums fest:
- Öffnen Sie den Datenraum, dessen Aufbewahrungsdauer für Papierkorbinhalte Sie einstellen möchten.
- Klicken Sie rechts neben der Pfadnavigationsleiste auf die Schaltfläche und danach im Menü auf Einstellungen:
- Um die Aufbewahrungsdauer für die Papierkorbinhalte des Raums zu begrenzen, klicken Sie auf das runde Optionsfeld vor Tag(e), und ändern Sie danach ggf. die Vorgabe von 30 Tagen wunschgemäß ab. Möchten Sie hingegen, dass Papierkorbinhalte im Raum nicht nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht werden sollen, aktivieren Sie die Option Unbegrenzt.
Dateien, die nach Verstreichen der Aufbewahrungsdauer automatisch aus dem Papierkorb gelöscht werden, lassen sich nicht wiederherstellen.
Die Bereinigung des Papierkorbs erfolgt einmal stündlich. Es kann nach dem Ändern der Aufbewahrungsdauer also bis zu 60 Minuten dauern, bis diese aktiv wird.
Virenschutz für die Dateien eines Datenraums aktivieren
Erforderliche Voraussetzungen zum Aktivieren des in DRACOON integrierten Virenschutzes für einen Datenraum
- Sie verwenden DRACOON Pro mit Virenschutzpaket oder DRACOON Premium.
- Der Konfigurationsmanager hat die Verwendung des Virenschutzes für Ihre DRACOON-Umgebung nicht unterbunden.
- Der Datenraum ist nicht verschlüsselt (in verschlüsselten Datenräumen kann der Virenschutz nicht auf die Dateiinhalte zugreifen und daher keinen Virenscan durchführen).
Wenn die oben genannten drei Bedingungen erfüllt sind, können Sie als Raum-Administrator den Virenschutz für Ihren Datenraum aktivieren. Dadurch werden alle bereits im Raum vorhandenen Dateien sowie alle zukünftig dorthin hochgeladenen, kopierten oder verschobenen Dateien durch den deutschen Anbieter G DATA auf Viren und andere Schadsoftware überprüft und ggf. blockiert.
So aktivieren Sie den Virenschutz für einen Datenraum:
- Öffnen Sie den Datenraum, für den Sie den Virenschutz aktivieren möchten.
- Klicken Sie rechts neben der Pfadnavigationsleiste auf die Schaltfläche und danach im Menü auf Einstellungen:
- Aktivieren Sie den Schalter Virenschutz für diesen Datenraum aktivieren.
Automatischer Virenscan bereits im Datenraum vorhandener Dateien nach Aktivieren des Virenschutzes
- Unmittelbar, nachdem Sie den Virenschutz für den Datenraum aktiviert haben, beginnt im Hintergund automatisch die Überprüfung sämtlicher bereits im Datenraum vorhandener Dateien auf Viren (Ausnahme: Dateien größer als 250 MB werden nicht überprüft). Bei sehr vielen Dateien im Datenraum kann es etwas dauern, bis alle Dateien vollständig überprüft wurden. Der Vorgang läuft jedoch vollständig im Hintergrund ab, sodass während des Scanvorgangs weiterhin mit dem Datenraum gearbeitet werden kann.
- Wenn der Virenschutz für den Datenraum früher bereits aktiviert und dieser danach zeitweilig deaktiviert war und jetzt erneut aktiviert wurde, werden Dateien im Datenraum, die früher bereits auf Viren überprüft wurden und sich nicht geändert haben, nicht erneut überprüft.
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